Wohnungsabnahmen gehören zu den Haupttätigkeiten von Fachleuten innerhalb der Immobilienwirtschaft. Diese müssen in der Lage sein, Wohnräume nach der Beendigung von Mietverhältnissen sachgemäß abzunehmen und u. a. die Behebung von ersichtlichen Mängeln am Wohnraum zu organisieren, um die baldige Neuvermietung zu ermöglichen. In der Regel haben Wohnungsabnahmen ein bestimmtes Qualitätsniveau bzw. richten sich nach festgelegten Standards. Diese sind neben branchenüblichen Standards auch abhängig von den Richtlinien, die das jeweilige Immobilienunternehmen festlegt. Dadurch ist ein vergleichsweise heterogenes Vorgehen zu erwarten.
Zusätzlich zu diesem uneinheitlichen Vorgehen ist auch innerhalb eines Unternehmens nicht immer gewährleistet, dass alle Mitarbeitenden vorhandene Standards gleichermaßen umsetzen (können). Etablierte Mitarbeitende konnten möglicherweise ihr Wissen nicht auf dem neusten Stand halten oder als Quereinsteigende kein breites Vorwissen erlangen; Auszubildende bzw. gerade fertig ausgebildete Mitarbeitende konnten während der Ausbildung oftmals nur mit Hilfe einer künstlichen Situation üben oder sogar nur in der Theorie betrachten.
Für das entwickelte Lernszenario gibt es daher zwei Hauptzielgruppen mit jeweils unterschiedlichen Aus- bzw. Weiterbildungsbedarfen:
a) inhaltliche Anforderungen für den Ausbildungsberuf des Immobilienkaufmanns/der Immobilienkauffrau (Ausbildung)
der Lerninhalt basiert auf den geltenden Curricula, Lernfeld 5 („Wohnräume verwalten und Bestände pflegen“)
b) inhaltliche Anforderungen für Mitarbeitende in Immobilienverwaltungen (Weiterbildung)
der Lerninhalt basiert auf einer Erhebung in Form von leitfadengestützten Interviews, in welchen die in der beruflichen Praxis bestehenden Anforderungen und insbesondere Defizite ermittelt wurden. Dieser wurde im Rahmen von Workshops mit Expert*innen aus dem Bereich der Immobilienverwaltung validiert und priorisiert.